Wednesday, December 13, 2006

der rest

Wir wünschen Dir alles Gute zum Geburtstag, Julia!

Nun geht’s weiter... Auf der Nordinsel ist das mit dem Internet finden einfacher. Im Süden hatten wir oft Probleme einen PC zu finden, wo wir den Memory-Stick reinstecken konnten, aber hier im Norden findet man das doch recht häufig. Okay, wo war ich letztes Mal stehengeblieben? Achja, Haast...
Von Haast haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg zu den Gletschern gemacht. Zuerst sind wir beim Fox Gletscher vorbei gekommen und mit 100 anderen Leuten zum Gletscheranfang gestiefelt. Obwohl ich Schnee und Eis nicht so mag, hat mich die tiefblaue Farbe des Eises aber doch schon etwas beeindruckt, das muss ich zugeben. Eigentlich hatten wir noch vorgehabt auf einen der Gletscher zu fliegen, aber die Preise haben uns dann doch davon abgeschreckt. So toll kann das da oben gar nicht sein, als dass ich dafür knappe 100 Euro ausgeben würde. Nachher beim Franz Joseph Gletscher wars so ziemlich das selbe. Ich bin der Meinung, hat man den einen der Gletscher gesehen, muss man nicht noch zu dem anderen, aber das ist Ansichtssache. Die sehen halt alle ziemlich gleich aus (laut meinem Vater zwar nicht, aber ihr könnt mir glauben: es ist so) und ganz nah dran zum anfassen darf man auch nie (die Gefahr von runterfallendem Eis erschlagen zu werden ist zu groß). Bei der Weiterfahrt an der Westküste entlang, haben wir viele Steilküsten gesehen und das, was wirklich Spaß macht, sind die Straßen, die sich kurvig daran entlang schmiegen. (Hektor hat sich bei den Anstiegen und engen Kurven vorbildlich benommen, ich bin ganz stolz auf ihn!). Weil im ganzen Gletschergebiet die Touris prima abgezockt werden, sind wir nicht über Nacht geblieben, sondern etwas weiter nach Hokitika gefahren, wo die Preise wieder normal waren. Der Ort ist sehr schön gemacht und hat bestimmt alleine 4 Jadefabriken, und noch etliche kleine Schmuckläden. Der Campingplatz dort war ganz goldig und man konnte den Spa-Pool sogar benutzen, ohne zuzahlen zu müssen! (haben wir aber nicht, weil wir zu müde waren). Nachdem wir am nächsten Morgen durch Hokitika geschlendert sind und mein Vater beim Friseur war, sind wir über Arthurs Pass zurück nach Christchurch. Arthurs Pass soll der Schönste der Pässe sein und obwohl ich die anderen nicht kenne, würde ich spontan einfach zustimmen, weil es wirklich sehr schön war. Wieder kurvig und mit steilem Abgrund an der Straßenseite, aber trotzdem würde ich behaupten, dass es nicht besonders gefährlich ist. Einmal hab ich zwar unfreiwillig dem armen Hektor, meinem Vater und mir einen kleinen Schrecken eingejagt, weil ich auf der äußeren weißen Linie, die angibt, dass dort die Starße aufhört, gefahren bin. Wenn ich aber sage „wo die Straße aufhört“, dann mein ich das auch. Nach der Linie ist nämlich noch nicht mal ein winzigen Stück Straße, sondern 20m freier Fall... Kann ja mal passieren, bei den engen Straßen und Kurven. Nach einem kurzen Einkauf haben wir Christchurch dann auch schon wieder verlassen, weil wir die Nacht in Akaroa verbringen wollten. Ohne nochmal zu Tanken (laut Aussage meines Vaters nicht notwendig), sind wir dann losgezogen und es wurde hügeliger und steiler und kurviger usw. Weil mein Vater in einer bestimmten Bucht nach einem Campingplatz suchen wollte, haben wir dann auch noch die normale Straße verlassen und sind auf einer zwar geteerten, aber dafür so ziemlich die schmalste Straße, die ich bis jetzt gesehen habe, immer weiter bergauf gefahren. Ich wusste bis dahin wirklich nicht, dass man so lange Zeit immer bergauf fahren kann (irgendwann muss man doch mal oben ankommen) und hatte schon fast damit gerechnet, gleich beim lieben Gott im Wohnzimmer zu stehen. Als Hektor dann auch noch aufgrund der Anstiege angfangen hat, das Diesel zu saufen, wie ein Kamel, haben wir dann doch beschlossen nach Akaroa dirket zu fahren, vor allem, weil es schon abends war und wir dort oben bestimmt niemandem mehr begegnet wären, wenn Hektor schlapp gemacht hätte. Bis nach Akaroa haben wir es aber dann doch noch geschafft und die Nacht dann sogar in einem „Top 10“ Campingplatz verbracht (viel besser im Vergleich zu dem anderem in der Bucht, zu dem mein Vater zuerst wollte, der hätte nämlich nicht einmal Strom gehabt). Den nächsten Tag haben wir dann bis nachmittags in Akaroa verbracht und sind durch die Straßen geschlendert, die sehr schön gemacht sind. Die Häuser dort sind klein und haben meistens einen Garten außenrum, der oft wunderschön bepflanzt ist. Auch die Geschäfte sind recht klein und von außen auf alt gemacht. Nachdem wir uns endlich davon losreißen konnten, mussten wir wieder bergrauf, bergrunter, um zurück über Lyttelton (sehr hässlich dort) und Christchurch Richtung Norden zu kommen. In Kaiapoi haben wir gestoppt, dort die Nacht verbracht und sind am nächten Tag direkt weiter nach Hanmer Springs. Dieser Ort ist wegen seiner Pools bekannt und darauf hatten wir es abgesehen. In dem Freibad gab es zahlreiche Pool mit verschiedenen Wassertemperaturen. Von recht kalt bis sehr heiß (41,6°C), gab es fast alles und so haben wir den ganzen Nachmittag bis abends damit verbracht von einem Becken zum anderen zu wechseln. Langweilig wurde uns auch nicht, weil mir immer wieder eine Gruppe Rentner aus der Schweiz übern Weg gelaufen ist, über deren Gespräche ich mich königlich amüsiert habe (netterweise haben sie auch noch so laut und laaaangsaaaaam gesprochen, das es so ziemlich jeder, der Deutsch verstand, im Umkreis von 100m hören konnte) und mein Vater zieht eh immer die seltsamsten Typen an... Aber leider hat auch der schönste Tag ein Ende und wir mussten am nächsten Morgen unbedingt weiter, weil das Datum unserer Fährenüberfahrt immer näher rückte. Die 2 Tage, die uns noch blieben, wollten wir ausnutzen und sind deshalb nach Kaikoura gefahren, um Whalewatching zu machen. An diesem Tag hatten wir allerdings nicht mehr die Möglichkeit dazu, weil alle Trips wegen des schlechten Wetters abgesagt worden waren. Ich war mir eh nicht so sicher, ob es eine gute Idee ist, mit dem Boot zu fahren, aufgrund von schlechte Erfahrungen und so ;-) Wir haben uns dann darauf geeinigt am nächsten Tag einfach nochmal dort vorbei zu fahren und wenn 2 Plätze frei wären, würden wir spontan entscheiden, ob oder ob nicht. Leider war das Wetter am nächsten morgen besser (obwohl ich gehofft hatte, das nicht *gg*) und sogar noch 2 Plätze für den 16 Uhr Trip frei. Während ich noch mit mir gekämpft, außerdem unbewusst auf die Anzeigentafel geschaut und meinem Daddy eine Warnung vorgelesen habe(das der heutige Wellengang zu Seekrankheit führen kann), hab ich aus den Augenwinkeln meinen Vater ganz schnell nach dem Kassenbon greifen und ihn unterscheiben sehen (so schnell hat der noch nie in seinem Leben irgendetwas unterschrieben und bezahlt!!!). Es hat schon einige Sekunden gedauert, bis mir gedämmert ist, was ich da grade gelesen hatte, aber jetzt gabs ja kein zurück mehr. Also hab ich mir einfach versucht einzureden, dass die Fahrt ganz klasse wird... Die Bootsfahrt war alles andere als toll und meine Bilanz: zwar 4 Wale gesehn, aber dafür 3 Tüten, 1 Klo und 2 ½ Stunden leiden. Die Delfine sind leider ganz an mir vorüber gegangen und von den 4 Walen hab ich auch nur leider 2 abtauchen (d.h. die Schwanzflossen in der Luft) gesehen. Ich war aber nicht die einzige, der es so schlecht ging, ein paar andere haben die Tour auch bereut... Das schlimmste aber war der Gedanke an die bevorstehende Fährenfahrt die ich in ca. 12 Stunden wieder vor mir hatte... Weil wir am nächsten Morgen um 7 Uhr für unsere Fähre einchecken mussten, sind wir abends noch von Kaikoura über Blenheim (dort hatte ich auf der Vineyard gearbeitet) nach Picton gefahren. In Blenheim haben wir einen kurzen Einkaufsstop eingelegt und uns den Rest einer Art openair Weihnachtsfeier der Stadt angeschaut. Und dann beschlossen in Picton direkt am Fährenterminal zu schlafen. Die Überfahrt zur Nordinsel war nicht sehr schön und ich habe mir geschworen die nächsten 100 Jahre kein Schiff mehr zu betreten. *gg* Weil unsere Fähre so früh gegangen ist, hatten wir in Wellington einen guten halben Tag, um zu bummeln und Tourist zu spielen. Geschlafen haben wir auf einem Campinplatz außerhalb Wellingtons in Porirua. Unsere Planung ist die Nordinsel erst im Uhrzeigersinn zu umrunden und nach Weihnachten in Hastings durch die Mitte (Taupo und Rotorua) nach Auckland zu kommen, wo ich mich dann von meinem Vater und Hektor verabschieden muss. Im Westen haben wir jetzt angefangen, vorgestern haben wir uns Palmerston North (neuseeländische Studentenstadt Nr. 1) angeschaut und letzte Nacht in Opunake (der Campingplatz direkt am Meer!!) einen Schlafstop gemacht. Heute geht's weiter nach Norden...
Uebrigens wunderschoenes Wetter hier *gg*
Liebe Gruesse, Felix und Malaika
Achja, die Einladung zum Abendessen nehm ich natuerlich sehr sehr gerne an, Svenilein

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